Walzwerk Null

Montag, 20. September 2010

SAMUEL HENNE



THERE IS NO COMFORT IN CONQUERING
17.09.- 03.10.2010

Eröffnung: Freitag 17.09.2010, 19 Uhr

Die Ausstellung ist immer Samstags von 12 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter info(at)walzwerknull(.)de an.



Montag, 19. April 2010

Donnerstag, 15. April 2010






Es ist nun endlich so weit!

Walzwerk NULL wird Raum für Fotografie und Videokunst!
Unter der neuen Leitung von Ralph Goertz widmet sich das Walzwerk NULL von nun an den Neuen Medien mit Fokus auf zeitgenössische Fotografie und Videokunst. Als erster Künstler wird der Krefelder Dirk Rose mit seiner Arbeit "VICE - ONE WHO ACTS IN PLACE OF ANOTHER" ausgestellt. Zuletzt nahm Dirk Rose an Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im renommierten Kaiser Wilhelm Museum Krefeld und am 3. Fotofestival Mannheim Ludwigshafen Heidelberg teil.

Eröffnung "VICE" von Dirk Rose: 16. April 2010, 19 Uhr im Walzwerk NULL!
Walzwerkstrasse 14, 40599 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Samstags 12 - 16 Uhr und nach Vereinbarung

Das Pressegespräch mit Dirk Rose findet am 15. April um 12 Uhr in der Walzwerkstrasse 14, 40599 Düsseldorf statt.
Das Walzwerk NULL wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Düsseldorf.
VICE

One, who acts in place of another.

Dirk Roses Vice, ein Zyklus von 350 Polaroids, spielt mit Verkennung und Verstellung als Elementen des fotografischen Porträts. Was auf den ersten Blick wie eine Serie von Selbstporträts oder –inszenierungen erscheint, ist in Wirklichkeit eine Sammlung von Probeaufnahmen, die während Roses Tätigkeit als Fotoassistent im Zeitraum von 1998-2004 entstanden. Sie zeigen den Künstler in wechselnden Settings und Posen, mit Hilfe derer die Inszenierung der zu porträtierenden Person vorbereitet wurde. Er agiert damit als «Vice» im doppelten Sinne, der gleichzeitig dem Fotografen sekundiert und für einen unsichtbaren, noch zu fotografierenden Dritten einsteht.


Der Künstler erscheint in diesen Bildern wie ein Fremdkörper, der vorübergehend die Gesten und Räume anderer usurpiert, deren Platz einnimmt, ohne ihn recht mit Präsenz und auratischer Strahlkraft ausfüllen zu können. Dabei besetzt er nicht eine vorhandene Leerstelle, sondern er erzeugt sie, macht sie sichtbar: Aus der Inkongruenz zwischen seiner provisorisch wirkenden Anwesenheit und der Suggestion von Autorität, auf die der jeweilige inszenatorische Rahmen abzielt, zwischen dem anonymen Bildsubjekt und seinem überdeterminierten Kontext, erwächst eine subtile Ironie. Das «Handwerk» hinter den Porträts wird so frei-gelegt und tritt in seiner ganzen Formelhaftigkeit zutage. Die Behauptung von Einmaligkeit, die jede Repräsentation von Entscheidungs- und Leistungsträgern begründet, kollabiert angesichts der schablonenhaften Räume, Requisiten und Posen, in die sie hineininszeniert werden.

Wenn der Künstler als Modell die Formen prägt, die später andere füllen werden, kehrt sich so auch das Verhältnis von «Original» und «Platzhalter» um: Es steht nicht mehr die Vorläufigkeit seiner eigenen, «subalternen» Präsenz, sondern die Austauschbarkeit der gemeinten Bildsubjekte im Mittelpunkt. Die Bildunterschriften, welche ihre Positionen bezeichnen, haben somit eine zweifache Referenz: Sie verweisen nicht nur auf den konkreten «Vorstandsvorsitzenden», «Ministerpräsidenten» oder «Bundestagsnewcomer», sondern auch auf einen Typ von Inszenierung, wie er für jeden vergleichbaren Fall ebenso gut Anwendung finden kann.

Parallel zur Produktion der eigentlichen Bilder entsteht immer auch ein Archiv uneigentlicher Bildvorstufen, denen Rose mit seiner Arbeit Sichtbarkeit und Dauer verleiht. Er versammelt Fotografien, die nicht als Porträts intendiert waren, und doch in der seriellen Anordnung zu solchen werden – mehr noch: die der Arbeit autobiografische Züge verleihen. Gerade weil der Künstler uns mit gleichbleibender Indifferenz in jedem Bild aufs Neue entgegentritt, sind wir versucht, die minimalen Anzeichen von Veränderung in seiner Erscheinung zu registrieren und zu interpretieren. Subjektivität entsteht hier kumulativ, durch Beharrlichkeit. Fast beiläufig wird das Projekt dabei auch zu einer Dokumentation von Roses wechselnden Beschäftigungsverhältnissen im Laufe der Zeit: ein hintergründiges Porträt des Künstlers als (Zu-) Arbeiter.
(Katrin Mundt)

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